Neben der guten Dämm- und Isoliereigenschaft des Flachsstrohs oder der Verarbeitung zu Textilstoffen liefert der Lein noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten – am Biohof Schafflhof im Mühlviertel wird der Lein auch für den Verzehr angebaut.
Leinen – eine beständige Naturfaser
Die Flachsfaser stellt das Grundmaterial für Leinenstoffe- und Textilien dar. Nicht umsonst ist das Mühlviertel bekannt für seine hochwertigen Leinenprodukte. Gab es doch früher unzählige Webereien, die traditionelle Kleidung, Bettwäsche, Tischdecken oder Geschirrtücher aus diesem langlebigen Material herstellten. Als die Nachfrage nach weicheren Fasern wie Baumwolle größer wurde, hat sich der Flachsanbau und damit auch die Weberkultur nach und nach reduziert. Gott sei Dank erlebt das Ganze heute wieder eine Renaissance und die Nachfrage nach ökologischen Naturfasern steigt.….so lebt die textile Kultur rund um die Weber-Orte Haslach und Helfenberg wieder auf. So manch innovativer Kopf stellt sogar Öko-Jeans nach Maß her.
Leinen in der Bauernstube: Auf vielen Mühlviertler Höfen ziert das Leinen auch die bäuerlichen Stuben oder Schlafräume in Form von Tischdecken, Vorhängen oder Bettwäschen! Dadurch wirkt es einfach heimelig.
Weiter geht´s!
Presst man den Leinsamen, entsteht daraus das hochwertige Leinöl. Wie der Pressvorgang funktioniert und welches Nebenprodukt als Tier-Futtermittel verwendet, darfst du hautnah am Schafflhof miterleben.
Leinöl: mittendrin und voll dabei beim Leinölpressen
Opa Hans weiht dich in die hohe Kunst des Leinölpressens ein. „Die passende Maschine zum Pressen hat schon fast 30 Jahre am Buckl“, erzählt der bewanderte Bio-Pionier. Aber sie funktioniert prächtig und ist sozusagen das Herzstück der Leinölproduktion. Eine Maschine ohne viel Schnick Schnack und Technik, ein unkompliziertes Gerät mit leichter Bedienung. Einfach eine Schaufel voll Leinsamen in den Edelstahltrichter geben, Maschine an und schon kann´s losgehen – im Nu werden die festen Samen zu Öl gepresst. Da fließt es, das goldfarbene Bio-Leinöl. Im Moment sieht es zwar noch etwas trüb aus, aber nach zirka 3 Tagen setzen sich die sogenannten Trub-Stoffe ab und das Öl erhält die typisch goldige Farbe.
Als Nebenprodukt entsteht der geschmackvolle Presskuchen, der reich an Eiweiß ist und an die eigenen Rinder verfüttert wird. Opa Hans verkostet den Lein-Presskuchen auch gerne mal selber, da man den Lein-Würstln auch eine gesundheitsförderliche Wirkung nachsagt. Probier´s auch gleich – Prophylaxe kann ja nie schaden. Zwar schmeckt der Presskuchen ein wenig trocken, aber das Aroma des Leins kommt hier besonders gut zur Geltung.
Auch die Abfüllung des Öls, die Vermarktung sowie der Verkauf finden am Hof statt. Eine geschlossene Kreislaufwirtschaft entsteht. Generell ist die Direktvermarktung von hofeigenen Produkten eine wichtige Einkommensquelle für Familie Kainberger. Und was am Hof noch so angeboten wird, erfährst du im folgenden Beitrag:
Produkte direkt vom Hof
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